"Das macht dann 22,90 Euro!" - So oder so ähnlich heißt es am Ende, wenn ihr ein leckeres Wiener Schnitzel gegessen habt. Doch wie setzt sich der Verkaufspreis überhaupt zusammen? Es ist wohl jedem klar, dass ein Restaurant, um rentabel zu sein, die Preise für Speisen und Getränke so wählen muss, dass nicht nur den Einkaufspreis der Waren gedeckt ist. Doch wie genau funktioniert denn so eine Kalkulation und wie viele Punkte müssen denn dabei bedacht werden? Genau das verraten wir euch jetzt:

Der Einkauf
Natürlich ist hochwertiges Premiumfleisch aus der Kalbsoberschale von Natur aus alles andere als ein Schnäppchen. Unser Lieferant verbürgt sich für die optimale Aufzucht und umsorgt die Kälbchen auf seinem Bio-Hof nach allen Regeln des Tierwohls. Die Shiatsu-Kälbermassageanlage wird allerdings erst 2022 angeschafft und ist deshalb noch nicht eingepreist.

Das Schnitzel
Erst das Mehl, dann das Ei, dann die Semmelbrösel. Und wenn das Schnitzel paniert ist, landet es auf einem Teller, wo wir es mit den Originalbeilagen anrichten. Wir empfehlen unseren Gästen traditionell Kartoffelsalat und Preiselbeeren, erfüllen aber auch exotischere Beilagenwünsche.

Schicke Einrichtung
Wir lieben klassische Speisen, aber um diese perfekt zuzubereiten, halten wir unsere Küche technisch auf dem neusten Stand. Der große Gastraum, die moderne Einrichtung und die gute Innenstadtlage sorgen für jede Menge Frequenz, bringen aber auch einige Unkosten mit sich.

Der Service
Unser Service ist preiswert, nicht billig. Denn guter Service hat seinen Preis und ihn zu zahlen, ist für uns selbstverständlich. Unsere Servicemitarbeiter erhalten deshalb einen übertariflichen Lohn.

Saubere Sache
Mit der Sauberkeit nehmen wir es ganz genau. Deshalb überlassen wir diese Aufgabe einer professionellen Reinigungsfirma, die mindestens genauso akkurat putzt, wie wir kochen. Die Mitarbeiter werden tariflich bezahlt und wo es möglich ist, verwendet die Firma umweltfreundliche teurere Reinigungsmittel.

Marketing
Das echte Wiener Schnitzel ist aus hochwertigem Kalbfleisch und wird in den allermeisten Metzgereien bereits für dich in dünne Scheiben geschnitten. Ein echtes Wiener Schnitzel wird nämlich nicht, wie in Deutschland meist üblich, “verkloppt”. Du solltest es also nicht mit einem Fleischklopfer platt klopfen. Die Fleischstruktur wird durch das Klopfen zerstört und das verändert den Geschmack und die Bissfestigkeit des Schnitzels. 

Hinter den Kulissen
Wir sind auch außerhalb der Öffnungszeiten Vollblut-Gastronomen. Wir bilden uns fort, wir schulen unser Personal, wir entwickeln uns und unser Geschäft weiter.

Zahlen bitte
Bargeldloses Zahlen geht meist schneller, einfacher und ist auch hygienischer, was in der Pandemie zum wichtigen Argument wurde und das bargeldlose Zahlen immer beliebter werden ließ. Wir richten uns da nach den Wünschen unserer Gäste. Wir zahlen den Kartenanbietern eine Transaktionsgebühr.

Der Gewinn
Jeder zufriedene Gast ist ein Gewinn. Deshalb behalten wir zwar unsere Ausgaben genau im Blick, aber sparen nicht um jeden Preis. Was übrig bleibt, hilft uns bei der Kredittilgung oder neuen Investitionen.

Steuer- und Abgabenparadies
Kaum sperren wir die Tür auf, schon klingelt es in der Kasse. Aber erst mal nicht in unserer, sondern in der unserer Versicherung, der GEMA, des Steuerberaters etc. Für unser Kassen- und Reservierungssystem fällt z. B. eine monatliche Nutzungsgebühr an und unser Azubi freut sich immer ganz besonders auf die Tage, an denen er die gelieferten Putzmittel verräumen darf. Natürlich fällt im Lauf eines Monats auch Wäsche an, vom Müll gar nicht zu reden. Oh, und die Umsatzsteuer ist auch fällig, darauf freuen wir uns jeden Monat wie ein Schnitzel.